24.04.2025 - 3 Einwohnerfragestunde

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Wortprotokoll

Frau Dr. Bachmann meldet sich zu Wort und informiert, dass das Oberverwaltungsgericht Greifswald mit dem gestrigen Urteil die 1. Änderung des B-Plans für den Seedansberg aufgehoben hat. Sie weist nochmals auf die Gesprächsbereitschaft der Bürgerinitiative hin, um die weitere Vorgehensweise gemeinsam zu besprechen.

 

Ein Einwohner bringt eine Bürgeridee zur Nutzung alternativer Energien vor. Er regt an, die Möglichkeiten für Windkraftanlagen oder Biogasanlagen zu prüfen, um die Energieversorgung der Gemeinde nachhaltiger und unabhängiger zu gestalten. Er fragt zudem nach der Information der Bürger über die Hebesätze der Grundsteuern.

 

Herr Risch erklärt, dass die Hebesätze in der heutigen Sitzung beschlossen werden und die Bürger anschließend entsprechende Bescheide erhalten.

Weiterhin erklärt der Bürgermeister, dass die Gemeinde Papendorf aus fünf Ortsteilen besteht und daher eine einheitliche Lösung für alternative Energien schwierig sei. Er berichtet von einem Treffen der Bürgermeister mit der Hansestadt Rostock und den Stadtwerken, bei dem die Nutzung des bestehenden Gasnetzes für alternative Gase diskutiert wurde. Die Stadtwerke seien an einer solchen Lösung interessiert und würden entsprechende Planungen vorantreiben. Eine Zusammenarbeit mit der Agrargenossenschaft sei aufgrund fehlender Ressourcen derzeit nicht möglich.

 

Für das neue Wohngebiet im Schwanen-Soll sei eine eigenständige Erdwärmeversorgung vorgesehen, da ein Anschluss an das Fernwärmenetz der Hansestadt Rostock aus Kapazitätsgründen nicht möglich sei.

 

Ein weiterer Einwohner fragt nach der Möglichkeit, ein Windrad mit Bürgerbeteiligung zu errichten, um die Energieversorgung autarker zu gestalten.

 

Dazu erklärt Herr Prof. Dr. Methling, dass Papendorf nicht in einem Windeignungsgebiet liege und daher ein Zielabweichungsverfahren erforderlich wäre, um Windkraftanlagen zu errichten. Er weist darauf hin, dass dies ein komplexes Verfahren sei und mit unterschiedlichen Interessen innerhalb der Gemeinde zu rechnen sei. Er berichtet zudem, dass in der vergangenen Wahlperiode geeignete Dachflächen für Photovoltaikanlagen sowie Ackerflächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen geprüft wurden. Dabei habe es jedoch Interessenkonflikte gegeben, da landwirtschaftliche Nutzflächen mit höherem Wert nicht für solche Projekte genutzt werden sollten.

 

Herr Prof. Methling erläutert die Möglichkeiten zur Errichtung von Photovoltaikanlagen für Unternehmen und Privatpersonen. Er hat ein Angebot einer Solarfirma erhalten und verweist auf eine im Dorf ansässige Firma, die bereits Projekte realisiert hat. Die Nutzung von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden und Unternehmensflächen, wie den großen Flächen der Agrargenossenschaft, wird positiv hervorgehoben.

Es wird vorgeschlagen, eine Informationsveranstaltung zu organisieren, um Interessierte einzuladen, Projekte voranzutreiben und unabhängiger zu werden, indem überschüssige Energie ins Netz eingespeist wird, sofern dies möglich ist. Photovoltaikprojekte stoßen auf breite Zustimmung, weshalb rechtliche Rahmenbedingungen geprüft werden müssen.

 

Herr Prof. Dr. Methling betont, dass in der Gemeinde bereits eine Solarfirma tätig ist, die Photovoltaikanlagen errichtet. Er ermutigt dazu, diese sowie weitere Anbieter zu kontaktieren, um Projekte auf geeigneten öffentlichen, kommerziellen und privaten Gebäuden umzusetzen.

 

Ein Einwohner erkundigt sich nach der Gasversorgung in Papendorf und ob alternative Energien oder Gase geplant seien.

Herr Risch erklärt, dass die Gasversorgung grundsätzlich gesichert bleibe, jedoch langfristig alternative Gase wie Biomethan genutzt werden sollten, um Erdgas zu ersetzen. Er verweist auf die Bemühungen der Stadtwerke Rostock, die bereits an entsprechenden Lösungen arbeiten.

Herr Prof. Dr. Methling ergänzt, dass eine Biogasanlage in Zusammenarbeit mit einem Landwirtschaftsbetrieb eine mögliche Option sei, jedoch aufgrund politischer Rahmenbedingungen und begrenzter Ressourcen nicht einfach zu realisieren sei.